Nach den beiden Niederlagen in Körprich und gegen Reisbach stand der SSV mit dem Rücken zur Wand. Beim direkten Konkurrenten Weiskirchen mussten unbedingt Punkte eingefahren werden, um nicht in akute Abstiegsgefahr zu geraten. Angesichts der dünnen Personaldecke ein schwieriges Unterfangen...
In den ersten Minuten merkte man beiden Mannschaften die Anwesenheit des Abstiegsgespenstes unter den wenigen Zuschauern an. Der holprige Rasen tat sein Übriges, um ein schönes Landesligaspiel zu verhindern. Zunächst hatte der SSV Glück, dass ein abgefälschter Freistoß der Gastgeber nur knapp am Tor vorbeirauschte (6. Minute). Erst nach einer Viertelstunde kam der SSV erstmals per Warnschuss durch Björn Planta zu seiner ersten nennenswerten Offensivaktion. Nach zwei weiteren Weiskircher Situationen (Parade Jan Zenner in der 18. Minute, Schuss über das Überherrner Tor in der 24. Minute) nahm der SSV aber endgültig das Heft in die Hand und erspielte sich bis zur Halbzeitpause ein Übergewicht mit einigen guten Chancen (Kopfball Jan Neubauer in der 25. Minute, Schuss Sebastien Leonard in der 29. Minute, Weitschuss Kevin Thinnes in der 30. Minute) und dem Führungstreffer durch Björn Planta zum 0:1 in der 30. Minute. Nach einer Ecke fiel ihm das Leder wenige Meter vor dem Tor vor die Füße und er ließ sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Weiskirchen reagierte auf die Überherrner Überlegenheit mit hartem, ruppigem Verhalten, so dass es bis zur Halbzeitpause noch sehr hektisch wurde. Schiedsrichter Tobias Bischof hatte alle Hände voll zu tun und verteilte fleißig Karten. Der SSV nahm die knappe Führung aber mit in die Kabine.
Anders als noch in der Vorwoche war die Mannschaft von Trainer Wolfgang Laudwein auch nach dem Pausentee hellwach. Bereits nach wenigen Sekunden der zweiten Halbzeit hätte Dustin Thinnes nach schöner Vorarbeit von Björn Planta erhöhen können, sein Schuss ging aber knapp daneben. Dustins Bruder Kevin Thinnes machte es in der 48. Minute besser und vollendete die nächste Überherrner Chance aus 10 Metern zum verdienten 0:2. Auch in der Folgezeit erspielte sich der SSV Chance um Chance, Weiskirchen wackelte mächtig und wäre durch den dritten Treffer erledigt gewesen. Doch Johannes Ruppenthal (50. Minute) und Björn Planta (55., 56. und 57. Minute) brachten den Ball nicht im Gehäuse unter. Und so wurde es dann doch wieder spannend, denn bei einem der ganz seltenen Weiskircher Angriffe kam ein Spieler bei einem Zweikampf zu Fall und es ertönte der gefürchtete Pfiff des Schiedsrichters. Weiskirchens Kapitän Steen Sinast führte den Strafstoß aus und verkürzte sicher auf 1:2. Überherrn zeigte sich davon aber wenig beeindruckt und spielte weiter nach vorne. Der eingewechselte Adrian Mross sorgte dabei für frischen Wind und Johannes Ruppenthal (63. Minute) sowie Kevin Thinnes (65. Minute) für weitere vergebene Chancen. Überherrn wollte unbedingt mit dem dritten Tor für klare Verhältnisse sorgen, Weiskirchen tauchte aber hin und wieder auch vor dem Zenner-Kasten auf und hätte in der 68. Minute oder in der 70. Minute sogar den Ausgleich erzielen können. Auf Überherrner Seite sorgten Johannes Ruppenthal und Kevin Thinnes für weitere vergebene Gelegenheiten (70., 74. und 75. Minute), ehe endlich die Erlösung kam: Kevin Thinnes platzierte einen Freistoß aus mindestens 30 Metern in die rechte untere Torecke und der sonst sehr gut aufgelegte SVW-Torwart Marc Lauer ließ den Ball gewähren - 1:3 in der 81. Minute. Die eingewechselten Nico Klos und Marco Eberhardt halfen anschließend souverän dabei, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Nico Klos hätte in der 88. Minute sogar fast den vierten SSV-Treffer erzielt. In der Nachspielzeit musste Jan Zenner noch einmal ran und Jan Neubauer hätte bei zwei Schüssen noch sein Torkonto aufbessern können - es blieb aber letztlich beim verdienten 1:3.
Fazit: Weiskirchen war kein guter, aber ein unangenehmer, harter Gegner. Diesmal stand aber eine Überherrner Mannschaft auf dem Platz, die gemeinsam dagegen hielt und über 90 Minuten konsequent arbeitete. Nur so geht es!
Tore: Planta, K. Thinnes (2)
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