Ohne neun (!) verletzte bzw. kranke Spieler (Höfer, Johannes, Kallmeyer, Paquet, Schuh, K. Thinnes, Uhl, Yakak und Zimmer) stand Trainer Wolfgang Laudwein in Hostenbach vor der Aufgabe, eine schlagkräftige Truppe an den Start zu bringen. Dies sollte mit den "verbliebenen" Spielern unter Mithilfe von Steven Rink, der aus der 2. Mannschaft "ausgeliehen" wurde, gelingen - wenn am Ende auch nur ein einziger Punkt auf der Habenseite verbucht werden konnte.Der Autor dieses Berichts hat ein richtig gutes Landesliga-Spiel mit viel Tempo und hohem Engagement gesehen. Diese Meinung wurde nach dem Spiel allerdings nicht von allen Zuschauern geteilt; mag sein, dass es an den Toren gelegen hat, die im Grunde zu jedem guten Fußballspiel dazu gehören, hier aber leider auf beiden Seiten gefehlt haben.
Bereits in der 1. Halbzeit entwickelte sich ein flottes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Björn Planta hatte in der 13. Minute für den SSV die erste gute Gelegenheit, setzte seinen Kopfball aber neben das Tor. Nach einer Drangphase der Hausherren, in der SSV-Kapitän Jan Neubauer sich defensiv mehrmals auszeichnen konnte, kam Überherrn durch einen strammen Freistoß von Johannes Ruppenthal in der 29. Minute zu seiner zweiten Chance, doch der Hostenbacher Torwart Hübner parierte glänzend. Nach einer weiteren von Ruppenthal vergebenen Schuss-Chance hatte der unermüdliche Björn Planta in der 38. Minute seinen großen Auftritt, als er die Hostenbacher Abwehrspieler wie Slalomstangen im Strafraum stehen ließ. Leider wurde sein Torschuss in letzter Sekunde aber noch abgeblockt. Nur eine Minute später hatte der SSV Glück - nein - Jan Zenner im Tor, der eine Riesenchance der Gastgeber vereitelte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten beide Teams weitere Torszenen, aber Planta vergab erneut und Zenner hielt hinten weiterhin, was auf den SSV-Kasten kam. Es ging also mit einem gerechten Gleichstand in die Pause.
Überherrn startete mit viel Elan und hohem Tempo in den zweiten Abschnitt. Man merkte es der Mannschaft an, dass sie hier gerne wieder - wie letzte Saison - drei Punkte mitnehmen wollte. Da aber Hostenbach ebenfalls gut dagegen hielt, entwickelte sich ein heißer Kampf im Mittelfeld und gute Torchancen konnten von den Abwehrreihen meist verhindert werden. So sahen die Zuschauer überwiegend Fernschüsse und weniger Strafraum-Szenen. Die Spannung war aber immer zu spüren: Wer hier das erste Tor machte, würde wohl als Sieger vom Platz gehen. Jan Zenner stand in der 58. und 67. Minute bei Hostenbacher Gelgenheiten wieder im Fokus - auf Überherrner Seite verpassten Johannes Ruppenthal (63. Minute nach einer Ecke) und Felix Fahrenkamp (68. Minute). Aushilfe Steven Rink krönte seine starke Leistung in der 72. Minute, als er sich in letzter Sekunde in einen Schuss von Spielertrainer Pascal Weber warf und somit die Führung für die Gastgeber verhinderte. Der SSV hatte in der 75. Minute gleich mehrere gute Szenen, die er aber genauso wenig nutzen konnte wie Hostenbach seine nächste Chance in der 80. Minute. Die beiden Mannschaften hielten das Tempo bis zum Ende hoch und hätten bis in die Nachspielzeit hinein noch den Treffer des Tages erzielen können, es sollte am Ende aber beim torlosen Remis bleiben.
Fazit: Mit einem Punkt in Hostenbach sollte man sich - nicht zulezt unter Beachtung der aktuellen Personalsituation - zufrieden geben. Auch wenn man sich über das gesamte Spiel gesehen leichte Vorteile erspielen konnte. Mit der bisherigen Auswärts-Bilanz (zwei Siege, zwei Unentschieden, kein Gegentor!) kann man hochzufrieden sein. Jetzt muss es auch im Waldstadion (ein Sieg, zwei Unentschieden, eine Niederlage) besser werden...
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