9. Spieltag, 18.09.11, FV Bischmisheim - SSV 2:3

| Drucken |

Auf dem Bischmisheimer Kunstrasen war man bisher zweimal aufgetreten und musste jeweils eine bittere Niederlage einstecken. Das sollte sich dieses Jahr ändern. Gegenüber der Ballweiler-Elf durften Lutz Klein und Jan Neubauer wieder von Beginn an ran, Tim Fritz und Christian Paquet räumten für sie ihren Platz.
Jan Neubauer, der in der Sturmspitze aufgestellt war, bedankte sich bereits nach 25 Sekunden (!) Spielzeit für das Vertrauen des Trainers mit dem 0:1, als er eine Flanke von Patrick Szefer per Kopfball in die rechte untere Torecke beförderte - Bischmisheim hatte bis dahin überhaupt noch keinen Ballkontakt. Nach einer weiteren guten Aktion in der 9. Minute über die linke "Engelhardt-Seite", die aber abgeblockt werden konnte, war es erneut Jan Neubauer, der zuschlug (13. Minute): Ein Steilpass von Kapitän Michael Höfer landete plötzlich und etwas glücklich im Lauf von Jan Neubauer, nur noch am herausstürmenden Torhüter vorbei ins Tor einschieben musste - 0:2. Diese frühe Führung hätte dem SSV-Spiel eigentlich Sicherheit geben müssen, es wurden aber in der Folgezeit viele leichte Fehler im Spiel nach vorne gemacht. Es reichte in der 1. Halbzeit nur noch zu zwei ordentlichen Angriffen (17. Minute Chance Talamona nach Fahrenkamp-Vorarbeit, 26. Minute Fahrenkamp in guter Position, aber mit schlechtem Abspiel). Defensiv stand das Kneip-Team allerdings sehr diszipliniert und ließ auch nur zwei Bischmisheimer Offensivaktionen zu. Christoph Fuhr tauchte in der 33. Minute vor dem Zenner-Gehäuse auf. Sein Schuss ging aber knapp links neben das Tor. 3 Minuten später rettete Clemens Baltes nach einem schönen Angriff der Gastgeber durch die Mitte. Es blieb zur Pause bei der 0:2-Führung.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Linksschuss von Felix Fahrenkamp aus 18 Metern in der 49. Minute, der am Winkelkreuz, aber nicht im Tor landete. Jan Neubauer war in der 57. Minute einschussbereit nach einem Talamona-Solo, Torwart Schworm konnte aber retten. Dann begann, wie so oft zuletzt, eine SSV-Schwächephase. In der 58. Minute hatte man noch Glück, als Patrick Quinten mit seinem linken Fuß in guter Position das Tor nicht traf. 10 Minuten später war es dann aber so weit: Jan Zenner konnte einen erneuten Quinten-Schuss noch abwehren, aus dem allgemeinen Gewühl vor dem Tor heraus konnte der eingewechselte Kabashi aber zum 1:2-Anschluss vollenden. Bischmisheim witterte nun seine Chance, Überherrn hatte Probleme mit der taktischen Ordnung. Jan Neubauer hatte in der 74. Minute das 1:3 auf dem Kopf, setzte den Eckball von Patrick Szefer aber neben das Tor. Dann war Bischmisheim wieder dran: In der 78. Minute konnte Clemens Baltes einen gefährlichen Schuss noch abblocken, nach 82 Minuten war es dann aber so weit: Nach einem Eckball konnte der Ball nicht aus der Gefahrenzone befördert werden und landete nach einem Schuss von Schmitt aus 15 Metern an etlichen SSV-Spielern vorbei irgendwie im Tor - 2:2 und es wurden Erinnerungen an das Spiel gegen Ballweiler-Wecklingen vergangene Woche wach... Doch diesmal kam es anders: In der 87. Minute wurde ein Ball lang und hoch in den Bischmisheimer Strafraum geschossen, Johan Talamona setzte sich dort konsequent durch und besorgte den vielumjubelten 2:3-Siegtreffer.
Fazit: Das Ergebnis zählt. Auffällig ist aber, dass immer wieder Schwächephasen das SSV-Spiel beeinträchtigen.
Tore: Neubauer (2), Talamona
>> Mannschaftsaufstellungen und Infos zum Spiel
Und hier der Spielbericht aus Sicht des Gegners (von der Website des FVB):
Nach frühem 0:2 prima zurückgekämpft und dennoch 2:3 gegen Überherrn verloren
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Dieser Spruch kam mir in den Sinn, als es schon nach 25 Sekunden 0:1 hieß. Wer zu spät über den neuen/alten Eingang in die Rehbock-Arena gekommen war, hatte ebenso das Tor verpasst, wie unsere Hintermannschaft, die zu spät bis gar nicht eingriff – weder bei der Flanke noch beim gezielten Kopfball des überragenden Mittelstürmers der Gäste.
Im Spiel zweier Mannschaften im Mittelfeld der Tabelle der Verbandsliga zwischen unserem FV 09 Bischmisheim und dem SSV Überherrn, war der Gast von der ersten Sekunde an hellwach. Und weil unsere Elf noch nicht auf dem Platz angekommen war, kassierte sie das schnellste (Gegen-)Tor in der Geschichte. Nicht genug, als die Truppe begann, sich in die Begegnung zurückzukämpfen hieß es schon 0:2. Bis zur Pause hätte der Gast durchaus höher führen können. Um so erfreulicher, dass unser Team im zweiten Spielabschnitt zumindest zeitweilig Druck auf das gegnerische Tor aufbauen konnte und zum Ausgleich kam. Doch wenige Minuten vor Schluss erwies sich der Gegner erneut cleverer als unsere Truppe, so dass er die Punkte letztendlich verdient mit nach Hause nehmen durfte. Ein herber Rückschlag für unsere Jungs, der sie direkt in den Tabellenkeller führt.
Wie gesagt schon in der ersten Minute fiel der Führungstreffer für den Gast. Eine Flanke von rechts segelte in unseren Strafraum, wo weder unser Torwart noch ein Verteidiger zur Stelle waren, so dass der groß gewachsene Mittelstürmer den Ball unhaltbar ins lange Eck köpfen konnte. Unmittelbar davor hatte ich noch für mich gedacht, welch ungleiches Duelle – unser Eric Fuhr gegen den mindestens zwei Köpfe längeren Stürmer – da war es schon passiert.
Die 3 Fragezeichen: unsere Defensive ???
Diesen Schock galt es zu verdauen. Draußen machten wir uns und der Mannschaft Mut – noch waren 89 Minuten zu spielen. „Besser jetzt als in der letzten Minute“, hieß es. Fast schon wie eine Vorahnung? Jedenfalls tat sich unser Team zunächst schwer, sich von dem viel zu frühen Rückstand zu erholen. Dabei hatte Trainer Volker Görgen die zuletzt erfolgreiche Truppe aufbieten können. Doch unser Spiel blieb zaghaft, unsere Angriffsbemühungen waren harmlos. In der 10. Minute habe ich die erste Tor-Annäherung unserer Mannen notiert, als Dirk Ziegler einen von Christopher Schmitt per Kopf verlängerten Ball aus 18 Meter weit am Überherrner Tor vorbeischoss. Zwei Minuten später stand es schon 0:2. Unser ansonsten zuverlässiger Abwehrchef Dennis Danopoulos konnte ein Zuspiel auf den Torschützen nicht kontrollieren, so dass dieser den Ball nicht nur annehmen sondern auch ohne viel Mühe an Torwart Florian Schworm völlig humorlos vorbeischieben konnte.
Maximal eineinhalb Chancen in Halbzeit eins
Mit dem Vorsprung konnte der Gast leichter und sicherer agieren; im gleichen Maße zeigte sich unsere Mannschaft verunsichert. Angriffsbemühungen gab es zwar, aber eine wirkliche Chance gab es erst nach mehr als einer halben Stunde Spielzeit. Als endlich einmal schnell gespielt wurde und Schmitt Christoph Fuhr mit einem direkt weiter geleiteten Ball wunderbar bediente, dass platzierter Schuss jedoch am linken Pfosten vorbeiging. Obwohl ansonsten das Überraschungsmoment fehlte, kam unser Team etwas auf. Auch weil unsere Youngster Torben Görgen und Daniel Diener zusammen mit Christoph Fuhr im Mittelfeld eine engagierte Partie ablieferten, ohne dass jedoch einer an diesem Tag in die Rolle eines Regisseurs hätte schlüpfen können. Rolf Schenn strotzte zwar vor Energie und feuerte seine Mitspieler ständig an, konnte aber auch keine entscheidenden Akzente nach vorne setzen. Ein gut getimter langer Ball auf Patrick Quinten, der viel zu wenig ins Spiel einbezogen wurde, sich andererseits auch zu sehr versteckte, war noch die beste Chance. Es fehlte nur ein halber Meter... Die letzte Chance in Halbzeit eins hatten wieder die Gäste und wieder ihr zentraler Spieler, der Mann mit der Nummer Neun, nach einer Ecke. Doch sein Kopfball ging über unser Tor.
Wir nähern uns dem Tor von Überherrn an und erzielen den Anschlusstreffer...
Die zweite Hälfte begann wie die erste. Doch diesmal touchierte der Ball nur den linken Pfosten unseres Tores, nachdem unsere Defensive eine Ecke zu kurz und zu ungenau abgewehrt hatte. Danach kam unser Team auf, schaltete sich mit Eric Fuhr der Jüngste ins Angriffsspiel ein. Der Gast blieb cool, wohl wissend, dass ein 0:3 der endgültige K.O. wäre. In der 57. Minute setzt sich Kapitän Schmitt im Spiel eins gegen eins durch, passt auf den links startenden Quinten. Doch dessen strammer Schuss geht knapp vorbei. Nach einer Stunde wechselt Trainer Görgen einen Defensivspieler gegen eine Offensivkraft – dachte ich. Doch zu meinem Erstaunen musste Christoph Fuhr – und für mich bis dahin einer der Aktivposten im Team – seinen Platz für Hajriz Kabashi räumen. Dennoch ein glückliches Händchen des Trainers? Denn unserem Neuzugang, der es noch nicht in die Stammformation geschafft hat, gelang der Anschlusstreffer. Es war das Ergebnis eines gut und schnell vorgetragenen Angriffs, bei dem schließlich Quinten herrlich angespielt sofort abzog. Doch Überherrns Torwart konnte per Fußabwehr klären. Aber nicht weit genug, so dass der Ball schließlich zu Kabashi kam, der den Ball geschickt im linken unteren Eck versenken konnte. 1:2 – Hoffnung keimte auf im Allmet.
Christopher Schmitt trifft wieder - 2:2
Denn jetzt geriet Überherrns Defensive ins Schwimmen. Das sah auch unser Trainer, der einen Doppel-Wechsel anordnete. Lars Silbersack und – für mich ebenfalls überraschend auch Rolf Schenn mussten raus, Marcus Steinert und Brice Nagel kamen für sie. Doch erst war der Gast wieder dran. Wieder ihr Mann des Tages, dessen Kopfball ging knapp vorbei. Jetzt dürfen wir nicht nachlassen und müssen den Druck erhöhen; zur Not auch mit der Brechstange. Dirk Ziegler versucht im gegnerischen Strafraum zu zaubern; es springt nur eine Ecke dabei heraus. Unser Mittelstürmer, der derzeit seiner Form hinterher läuft, fightet dennoch vorbildlich. Nach einer Flanke von „Ziege“ kommt er nur einen Schritt zu spät. Aber schon eine Minute später ist er endlich wieder erfolgreich: In der 79. Minute schafft er den Ausgleich. Eine von Patrick Quinten getretene Ecke kriegt die Deckung nicht unter Kontrolle. „Toffi“ ist zur Stelle und erzielt im zweiten Versuch das 2:2. Auch weil der den Ball geschickt mit dem Körper abschirmt und so dem Verteidiger und dem Torwart keine Chance lässt.
Statt eines Punktgewinns doch noch verloren
Geben sich beide Teams mit dem 2:2 zufrieden? Oder erzwingt Bischmisheim jetzt den Sieg? Ein bisschen sieht es so aus. Aber Überherrn bleibt mit seinen Kontern gefährlich. Einen solchen kann Daniel Diener nur mit einem Foul stoppen – Gelb. Freistoß für die Gäste aus ca. 35 Metern. Der harte Schuss des Neuners bleibt in der gut postierten Mauer hängen. Doch wir kriegen den Ball nicht weg. Im Gegenteil ein Anspiel in die Spitze, wo unsere Deckungsspieler nicht clever genug sind, um den Torschuss zu verhindern und Torwart Schworm beim insgesamt wohl dritten Schuss der Gäste keine Chance hat – 2:3. In der 86. Minute. So gut herangekämpft und jetzt das – ein schon abgewehrter Angriff, aus dem der Gegner das entscheidende Tor macht. Die restliche Spielzeit übersteht Überherrn mit einigen Auswechselungen und Ballgewinnen an der Außenlinie. Wir kommen nicht mehr vor ihr Tor; die Niederlage ist perfekt.
Gegnerischer Mittelstürmer war der Mann des Tages
Lange Gesichter auf Bischmisheimer Seite. Hätte man nicht wenigstens das Unentschieden verteidigen können? So hat es leider nicht gereicht. Die erste Halbzeit weitgehend verschlafen, in der zweiten zwar wesentlich besser gespielt. Was aber nicht genug war, den SSV zu bezwingen. Zumal der Neuner im Sturm wie in der Defensive zum Mann des Tages und des Spiels wurde.
Am kommenden Samstag geht’s zur SG Schwemlingen-Tünsdorf-Ballern. Wo wir in der letzten Saison gewonnen haben. Eine Wiederholung dieses Überraschungssieges wäre jetzt angebracht. Grundvoraussetzung: Schon vom Anpfiff an hellwach sein und die Konzentration und das Engagement über die gesamte Spielzeit hochhalten.