Beim Mit-Aufsteiger Saar 05 trat man nach den jüngsten Ergebnissen und den spektakulären Neuverpflichtungen der Saarbrücker als Außenseiter an. Dennoch wollte das Team um Trainer Markus Kneip nach zwei Niederlagen diesmal etwas mitnehmen. Neuzugang Tim Fritz stand zum ersten Mal in der Startformation, die vom Trainer taktisch auf die Spielweise und die gefährlichen Standards der Gastgeber eingestellt worden war.
Und die Taktik sollte zunächst auch aufgehen. Beide Teams agierten von Beginn an sehr diszipliniert, Torchancen waren Mangelware. Dennoch entwickelte sich ein spannendes, packendes Duell. Etwa nach 20 Minuten tauchte Saar 05 dann hin und wieder etwas näher am SSV-Tor auf (21. Min. Zenner hält, 27. Flanke, 29. Zenner hält), die erste richtige Chance ließ aber bis zur 33. Minute auf sich warten, führte dann aber auch gleich zur 1:0-Führung. Ein wunderbarer Pass durch die Mitte der SSV-Abwehr wurde von Simon Göttker erlaufen und links unten im Tor untergebracht. Gegen Ende der 1. Halbzeit gab es erste SSV-Offensivaktionen, diese waren aber noch nicht zwingend. Halbzeitstand 1:0.
Zur 2. Halbzeit kam Neuzugang Patrick Szefer, Max Spies rückte auf die rechte Seite. Von dort aus war er auch in der 53. Minute vor das Tor gestürmt, um eine schöne Talamona-Hereingabe von der linken Seite aufzunehmen und an "Startorwart" Birkenbach vorbei ins lange, linke Eck zu schieben - Ausgleich 1:1. Es blieb auch danach beim taktisch reifen Spiel beider Mannschaften und wenigen Torszenen. Saar 05 hatte einen gefährlichen Freistoß zu verzeichnen, der SSV kam einmal durch Christian Paquet gefährlich auf (76.), einmal sahen die SSV-Anhänger ein Foul im Strafraum an Nicolas Engelhardt in aussichtsreicher Position, der Schiedsrichter aber nicht (80.). So stellten sich alle Beteiligten bereits auf eine gerechte Punkteteilung ein, als Jean-Paul Fries in der in der letzten Minute seine Klasse zeigte, sich am 16er am SSV-Gegenspieler vorbeidrehte und rechts unten ins Zenner-Gehäuse zum überraschenden 2:1 eindrosch. Nur Sekunden später wurde die Partie abgepfiffen.
Fazit: Gut gespielt, aber einen Punkt verschenkt. Irgendwie kommt uns das aus der vorletzten Saison so bekannt vor...
Tor: Spies
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Und hier der Spielbericht aus Sicht des Gegners (von der Website von S05):
Später Sieg beim Spiel gegen den SSV Überherrn
Mit einem insgesamt nicht unverdienten „last minute“-Sieg kann unsere Mannschaft ihre beeindruckende Erfolgsbilanz in der noch jungen Saison weiter ausbauen.
Am Anfang der durchwachsenen Partie war auf Sankt Johanner Seite noch sehr viel Sand im Getriebe und das bei den Gegnern so gefürchtete Passspiel kam zunächst kaum zustande. Gästetrainer Kneip hatte seine Mannschaft aber auch gut eingestellt und mit dem frühen Attackieren der Überherrner kamen die Gastgeber zunächst überhaupt nicht zurecht. Trotzdem konnten unsere Spieler noch drei Gelegenheiten herausarbeiten. Zunächst flankt Banza auf den aufgerückten D. Seibert, aber dessen Kopfstoss findet nicht den Weg ins Tor. In der nächsten Szene spielt Seibert Mittelstürmer Fries frei, aber das Geschoss kann vom Gästekeeper pariert werden. Fries war es dann schließlich auch, der den erlösenden Führungstreffer vorbereiten sollte. Mit einem tollen langen Pass legt er für den pfeilschnellen Göttker auf, und bei dessen Schuss hat der gegnerische Torwart keine Abwehrchance. Mit dieser knappen Führung für Saar 05 wurden dann auch die Seiten gewechselt.
Der zweite Abschnitt begann mit einem regelrechten Paukenschlag, denn wie aus dem Nichts kam Überherrn mit seiner ersten Tormöglichkeit zum überraschenden Ausgleichstreffer. Eine Linksflanke erreicht den völlig freistehenden Spies, der aus kurzer Distanz überlegt verwandeln kann. Die Jungs vom Kieselhumes waren zunächst geschockt, Spielfreude und gelungene Kombinationen gab es für die Zuschauer dann auch kaum zu bestaunen. Zu statisch war das Aufbauspiel der Sankt Johanner, die auch die letzte Leidenschaft diesmal zumindest teilweise vermissen ließen. Was ein Mittelstürmer Fries für unsere Truppe wert ist, konnte der Paul dann kurz vor Spielschluss unter Beweis stellen. Britz legt dem Goalgetter im Strafraum per Kopf das Leder auf, und unsere Nummer zwanzig verwandelt mit einem sehenswerten Drehschuss in unnachahmlicher Art und Weise. Diesen Treffer aus schier aussichtsloser Position hätten nicht viele Spieler in der Verbandsliga erzielen können. Schade, dass der Paul sich in dieser Szene verletzte, ihm gelten von dieser Stelle aus die besten Genesungswünsche. Kurze Zeit später hatte der umsichtig leitende Schiri dann genug, und wieder durfte auf dem Kieselhumes gebührend gefeiert werden.
Insgesamt kann man von einem knappen Arbeitssieg unserer Mannschaft sprechen, der aufgrund der besseren Offensivaktionen sicherlich auch in Ordnung geht. Aber auch den Gästen gilt ein großes Kompliment. Mit ihrer Defensivtaktik hätte das Team von Trainer Kneip um ein Haar punkten können. Trotz der knappen Niederlage hat man keineswegs enttäuscht zu sein und kann erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.