Beim einzigen Derby der aktuellen Saison, noch dazu gegen den ehemaligen Spieler und Trainer des SSV, Michael Latz, stand man am Ende leider mit leeren Händen da.
Vor, während und nach dem Spiel war heftiger Dauerregen angesagt, der Platz befand sich an der Grenze zur Unbespielbarkeit, dennoch fanden zahlreiche Zuschauer mit Schirmen bewaffnet den Weg ins Waldstadion.
Trainer Kneip schickte zunächst die Formation auf den Platz, die vor einer Woche gegen Perl/Besch noch so viel Freude bereitet hatte.
Zunächst mussten sich die beiden Teams einmal an den tiefen, rutschigen Platz gewöhnen - stellenweise stand das Wasser in Pfützen auf dem Rasen, ein gefahrloses Passspiel war daher nicht möglich. Die erste Torszene gehörte nach 16 Minuten dem SSV, als Lutz Klein über seine rechte Seite kam und Hussein Issa einsetzte, dieser aber vertendelte. Die Schlüsselszene des Spiels folgte bereits in der 24. Minute: Links-Verteidiger Pascal Müller spielte einen weiten Rückpass Richtung eigenes Tor. Kurz vor Torwart Jan Zenner versprang der Ball allerdings und hüpfte über dessen Fuß Richtung Tor. Jan Zenner eilte dem Leder aber fluchs hinterher und schlug ihn ca. 30 cm vor der Torlinie wieder aus der Gefahrenzone heraus. So jedenfalls sahen es alle Augenzeugen (auch die Großrosselner Fraktion, wie sich später herausstellte), nur der zuständige Linienrichter nicht, der zum Entsetzen der Überherrner Anhänger, Spieler und Verantwortlichen die Fahne hob und dem Schiedsrichter ein Tor signalisierte. So kam Großrosseln, bis dahin ohne jegliche Torszene, zur überraschenden 0:1-Führung. Durch diese kuriose Szene gab es einen Bruch im SSV-Spiel, dieser wurde nervös, die Gäste bekamen Oberwasser. Nachdem Jan Neubauer in der 28. Minute einen Freistoß knapp neben das Tor gesetzt hatte, kam der SCG auch zu seinen ersten "normalen" Gelegenheiten. Die brenzligste davon in der 34. Minute, als nach einem SSV-Fehler von den Gästen in aussichtsreicher Position nur der Pfosten getroffen wurde. Mit dem 0:1 ging es dann aber in die Pause.
Nach Wiederanpfiff hatte Hussein Issa zunächst den Ausgleichstreffer auf dem Fuß (52.), sein Schuss war aber zu schwach und konnte gehalten werden. Die ersten Einwechslungen (Christian Paquet und Loic Gianfucaro kamen in der 55. Minute) verpufften und Großrosseln hatte in der 59. Minute eine große Kontergelegenheit nach einem Fehler im SSV-Mittelfeld, Jan Zenner konnte aber parieren. Dann das vorentscheidende 0:2 in der 67. Minute: Nach einem Zweikampf am Überherrner Strafraum sank ein SCG-Spieler zu Boden, es erfolgte aber kein Pfiff des Schiedsrichters und ein zweiter Gästespieler nutzte die allgemeine Verwirrung, um den Ball aus 18 Metern in die Maschen zu befördern. Nachdem Hussein Issa in der 70. Minute in aussichtsreicher Position zu eigensinnig agierte, gelang ihm 1 Minute später nach einer zu kurzen Gästeabwehr der 1:2-Anschlusstreffer mit einem Schlenzer aus halblinker Position. Leider bekam der SSV dadurch nicht wirklich Auftrieb, es gelang einfach nicht, das Spiel gegen die aufoperungsvoll um ihre ersten Punkte kämpfenden Gäste noch zu drehen. Am Ende (90.) hatten diese noch eine Gelegenheit, es blieb aber beim alles in allem gerechten 1:2, wenn auch ein fader Beigeschmack hinsichtlich des kuriosen Führungsteffers bleibt.
Fazit: Wie schon gegen Theley reichte das kämpferische und spielerische Moment auch gegen Großrosseln nicht aus, um einen Sieg zu erzwingen. Hier muss einfach noch eine Schippe draufgelegt werden!
Tor: Issa
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Und hier der Spielbericht aus Sicht des Gegners (von der Website des SCG):
Erster Dreier in der Wasserschlacht von Überherrn!
Für die Wasserschlacht in Überherrn veränderte unser Trainer Michael Latz gegenüber dem letzten Spiel einige Positionen. Benny Groh nahm wieder seinen gewohnten Platz in der Vierer-Abwehrkette ein, Benjamin Niegemann wurde durch Alexander Schöffler ersetzt und Carlo Mastrantonio kam für den verletzten Steven Geisbauer (für viele eine Überraschung). In den ersten 20 Minuten passierte nicht viel und beide Mannschaften kämpften mehr mit dem Wasser auf dem Platz als mit dem Gegner. Erst ein kurioses (Eigen-)Tor brachte das Blut von Zuschauern und Spielern in Wallung: eine Rückgabe eines Ueberherrner Spielers rutschte dem Torwart über den Fuss, er setzte sofort nach, doch der Linienrichter hob ohne Zögern die Fahne und der Schiedsrichter entschied auf Tor. Zuschauer und Spieler in unmittelbare Nähe waren sich einig, der Ball hat die Linie nicht überschritten. Den Rosslern war es gleichgültig. Das erste Tor in der aktuellen Verbandsliga-Saison war geschafft, gab den Spielern von Michael Latz mehr Sicherheit und man erspielte sich leichte Vorteile. Die beste Chance zum Ausbau der Führung wurde nicht belohnt. Der sehr stark spielende Alexander Schöffler setzte zu einem Alleingang an, jedoch stand der Pfosten im Weg, so dass es bei der knappen 1:0-Führung zur Pause blieb.
Nach dem Wechsel dasselbe Bild, der Regen ließ nicht nach und der SCG dominierte das Spiel. Die Hintermannschaft stand sicher und die Begegnung spielte sich vornehmlich im Mittelfeld ab. In der 66. Minute erhöhte Anthony Bretterbauer mit einem schönen Linksschuss in den Winkel auf 2:0. Zuvor hatte Alexander Schöffler mit schöner Vorarbeit diese Chance ermöglicht, als er Tim Kiefer glänzend freispielte, dieser gefoult wurde, der Schiedsrichter jedoch Vorteil laufen liess und Anthony Bretterbauer diese Chance eiskalt nutzte. Die Freude bei Spielern, Trainer und Zuschauer war riesengroß, zumal die Grün-Weißen zur Zeit nicht vom Glück verfolgt sind. Doch nur eine Minute später hatte Überherrn den Anschlusstreffer erzielen können, doch Michael Hirtz entschärfte den Alleingang des Stürmers. Nur 5 Minuten später war es dann soweit und Ueberherrn schaffte den Anschlusstreffer. Nun entwickelt sich ein reines Kampfspiel, doch mit großem Einsatz wurde der knappe Sieg über die Zeit gebracht und der erste "Dreier" der laufenden Saison war perfekt.