Trainer Markus Kneip schickte die gleiche Anfangsformation wie beim 7:1 gegen Differten auch gegen den Meisterschaftsfavoriten SC Reisbach auf das Feld.
Es entwickelte sich von Beginn an eine muntere Partie mit schönen Spielzügen und starken Offensiv-Abteilungen auf beiden Seiten. Die erste Chance hatte Jan Neubauer für den SSV, als er sich nach 3 Minuten alleine durch die Reisbacher Abwehr tankte, im letzten Moment aber abgeblockt wurde. In der 5. Minute dann das 0:1 für die Gäste: Michael Groß zirkelte einen Freistoß von halb links in den Überherrner Strafraum und der Reisbacher Christian Schäfer konnte ungehindert von Gegenspieler und Torwart einnicken. Der SSV antwortete aber prompt: Nicolas Engelhardt spielte sich auf der rechten Seite durch und legte Jan Neubauer auf, der zum 1:1-Ausgleich nur eine Minute nach der Reisbacher Führung ausglich. Nach weiterhin gutem Spiel beider Mannschaften setzte Adrian Mross Johan Talamona mit einem schönen Flankenwechsel in Szene. Dieser drang in den Strafraum ein und konnte nur noch per Foul gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte er selbst in der 27. Minute zur 2:1-Führung. Aber auch diese Führung hielt nicht lange: Nur eine Minute später sah die SSV-Abwehr erneut nach einem Freistoß von Reisbach, diesmal von halb rechts, nicht gut aus. Eine zu kurze Abwehr nutzte der Reisbacher David Schmidt zu einem Flachschuss, der aus 18 Metern im Tor von Rouven Müller einschlug - 2:2. Bis zur Pause hatte der SSV noch Gelegenheiten zur Führung, doch Clemens Baltes und Johan Talamona nutzten diese Chancen nicht.
In der zweiten Halbzeit standen die Abwehrreihen besser. Reisbach verteidigte meist und Überherrn versuchte, das Spiel zu machen, war nach vorne aber nicht mehr so durchschlagskräftig, echte Chancen wurden rar. In der 70. Minute sah der Reisbacher Markus Croon die gelbrote Karte wegen wiederholtem Foulspiel. Es folgten einige gute SSV-Gelegenheiten durch Jan Neubauer, Adrian Mross und Clemens Baltes. In der 76. Minute musste dann auch noch der Reisbacher Torwart Stefan Gossrau den Platz verlassen, nachdem er eine verbale Unsportlichkeit begangen hatte. Dem SSV gelang es aber nicht, die doppelte Überzahl spielerisch in Chancen umzuwandeln. Es wurde überhastet abgeschlossen und aus der Ferne auf´s Tor geschossen, leider ohne Erfolg. Auch die eingewechselten Pascal Müller, Christian Paquet und Goran Divkovic konnten dem Spiel keine Wende mehr geben. In der Nachspielzeit hatte der SSV sogar noch Glück, dass das Spiel nicht noch verlorgen ging, denn Reisbach hatte noch eine Riesen-Konterchance.
Fazit: Auch wenn Reisbach zu den Titel-Favoriten zählt, ist der eine Punkt zu wenig. Zuhause müssen die Spiele gewonnen werden. In Überzahl hat die Mannschaft enttäuscht.
Tore: Neubauer, Talamona
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Und hier der Spielbericht aus Sicht des Gegners (von der Homepage des SCR):
Unentschieden in Überherrn mit Glück und Moral
Das Spiel begann für den SCR optimal, denn Christian Schäfer konnte bereits in der 5. Minute mit einem herrlichen Kopfball die 1:0 Führung erzielen. Die Mannschaft war jedoch in der Phase danach unkonzentriert und musste bereits in der 7. Minute den 1:1 Ausgleich in Kauf nehmen. Überherrn, das optisch überlegen war, ging in der 28. Minute durch einen Foulelfmeter mit 2:1 in Führung. Nahezu im Gegenzug konnte dann David Schmidt in der 30. Minute wiederum den Ausgleich für den SCR herstellen. Mit einem gerechten 2:2 Unentschieden wurden folglich die Seiten gewechselt.
Nach dem Seitenwechsel ergab sich ein anderes Spiel, denn unsere Elf geriet immer mehr in die Defensivrolle und nach einer gelb/roten Karte für Marcus Croon und einer roten Karte für Torhüter Gossrau, galt es dann, das Unentschieden über die Zeit zu retten. Dies gelang trotz mysteriöser Schiedsrichterentscheidungen mit Mühe und Not, obgleich in der letzten Spielminute dem SCR fast noch der Siegtreffer gelungen wäre.
Alles in allem kann unsere Elf mit dem Punkt in Überherrn sehr zufrieden sein. Dennoch darf der Punktgewinn nicht über die Schwächen, die derzeit insbesondere im defensiven Mittelfeld auftreten (dort fehlt der verletzte Tommy Weber an allen Ecken und Kanten) hinwegtäuschen.